Liegenschaft Lauenstein

Besitz-Herrschaft

Hildebrandt, Cordt und Burchhard, Heinrichs Söhne (Quelle: Buchholz 1843)

Beschreibung

1509 hatte Heinrich von Saldern einen Vertrag mit dem Hildesheimer Bischof Johannes IV. von Sachsen-Lauenburg abgeschlossen mit der Zusage, dass die seit 1497 bestehende Pfandschaft derer von Saldern über Burg Lauenstein und Amt Lauenstein (Salzhemmendorf) nicht zu Heinrich von Salderns Lebzeiten gekündigt werde. Nach seinem Tod sollte die Pfandschaft ausschließlich in bischöfliche Verwaltung übergehen. Hans von Saldern, Pfandinhaber des festen Hauses Lutter am Barenberge musste dieses widerstrebend räumen. Im Anschluss an diese Räumung versorgte der Bischof seine Burgen Steuerwald und Peine vorsorglich mit Lebensmitteln und Munition. 1515 übernahm Burchard von Saldern die Burg Lauenstein und das Amt Lauenstein von seinem Vater. Im selben Jahr kündigte Bischof Johannes jedoch den drei Söhnen Heinrichs Burg und Amt Lauenstein. Die Brüder verweigerten deren Aufgabe wegen des besagten Vertrags. Zudem verlangten sie vom Bischof 3000 Gulden, die sie in Verteidigungsanlagen investiert hatten – was der Bischof wiederum ablehnte. Es folgten diverse Verhandlungen, die am 15. März 1518 schließlich einen Schiedsspruch der Landstände ergaben: Bischof Johannes sollte denen von Saldern die Baukosten erstatten, die von Saldern aber sollten bis Ostern Burg und Amt Lauenstein räumen. Da aber Burchard die Annahme der Rückzahlung des Pfandschillings verweigerte, wurde er im gleichen Jahr von der Burg Lauenstein vertrieben und Stacius von Münchhausen als hildesheimischer Vogt auf Lauenstein eingesetzt. Nach einem misslungenen Angriff auf die Burg brannte Burchard von Saldern den Burgflecken Lauenstein nieder. Im Sommer heftete er den Fehdebrief mit der Aufschrift: „Borchert von Salder do bekand; dat ick hebbe jedan dußen Brand; dat bekenne ick mit meiner Hand.“ an das Burgtor. Es kam zu diversen Kämpfen, die sich schließlich zum überregionalen Politikum ausweiteten: Am 5. Juli 1518 äscherte Burchard Schellerten ein. Gronau (Leine) ließ er durch einen gedungenen Knecht in Brand stecken und fast vollständig einäschern. Den Stacius von Münchhausen schlug er tot. Im Januar 1519 begann daraufhin die Hildesheimer Stiftsfehde. (Wikipedia)

Auf der Internetseite der Gemeinde Sehlde heißt es:

“Als im ehemaligen Amte Lauenstein gelegen, ist die Geschichte unseres Ortes mit den Geschicken des Amtes und des Hauses Lauenstein verknüpft.
Das Haus Lauenstein wird 1247 in einer Urkunde erwähnt, nach welcher der Edelherr Heinrich von Homburg es dem Herzoge Otto dem Kinde von Braunschweig und Lüneburg übertrug und es als Lehen empfing. Durch Zerstörung des gräflichen Schlosses Spiegelberg war diese Gegend um 1226 an die Herrschaft Homburg gekommen. Die ersten Herren welche wir als Oberherren für unsere Gegend antreffen, sind die Grafen von Northeim (-1144). Darauf gehört sie zu Spiegelberg. Dann ist sie homburgisch bis 1409. Am 9. Oktober 1409 überträgt Edelherr Heinrich von Homburg, der letzte seines Namens, seine Herrschaft dem Herzoge Bernhard von Braunschweig.
Damals bestand diese Herrschaft noch aus 5 Voigteien, deren eine Voigtei um Lauensteine (Amte Lauenstein) war.
1428 begegnen uns Wallensen und Lauenstein als Leibzucht der Fürstin Margarete von Hessen, Herzogin von Braunschweig und Lüneburg. 1433 wird das Amt Lauenstein an den Bischof Magnus von Hildesheim versetzt. Der Bischoff nimmt die Huldigung entgegen. Er verpfändet Lauenstein an die Familie Bock von Northolz, in deren Hand es bis zum Jahre 1493 verblieb.
Die von Saldern erhielten 1509 von Bischof Johann IV. die Versicherung, solange er Bischof wäre, sollten sie nicht gekündigt werden. Die Kündigung geschah indessen doch. Aber Burchard von Salden weigerte sich, Lauenstein herauszugeben. Er wurde 1518 mit Gewalt vertrieben. Lauenstein wurde dem hildesheimischen Voigte Statius von Münchhausen übergeben. Burchard von Saldern versuchte vergebens, Lauenstein wieder einzunehmen. Er brennt den Burgflecken nieder und heftet einen Fehdebrief an das Tor:

Eck Borcherd von Salder do bekennt
Dat eck hebbe gedan dussen brand,
dat bekenne eck mit meiner Hand
Statius von Münchhausen wurde vor dem Steuerwalde jämmerlich erschlagen. Diese Vorkommisse und ähnliche Verhältnisse und andere verpfändeten Bürgen gaben die Veranlassung zur hildesheimischen Stiftsfehde 1519-1521/23.”

Auf der Internetseite der Gemeinde Salzhemmendorf heißt es:

“Die Besitzer der Lauensteiner Burg, die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, verpfänden diese 1433 an das Bistum Hildesheim. Die Bischöfe geben sie im Pfandwege weiter – an verschiedene Adelsgeschlechter. Als Bischof Johann IV. 1504 sein Amt antritt, findet er die finanziellen Verhältnisse des Bistums völlig zerrüttet. Er erkennt, dass nur äusserste Sparsamkeit hier allmählich Besserung herbeiführen kann. Die Hofhaltung wird beschränkt, die Verwaltung gestrafft. 10 Jahre lang sammelt er Mittel zur Einlösung der verpfändeten Güter. Als er 1516 das Pfand einlösen will, verweigert der damalige Burgherr von Lauenstein, Burchard von Saldern, die Annahme des Geldes. Ein Schiedsspruch der Landstände von Hildesheim bestätigt 1518 die Rechtmässigkeit der Forderungen des Bischofs. Burchard von Saldern wird gewaltsam von der Burg vertrieben und schliesst sich mit anderen Gegnern des Bischofs zu einem mächtigen Bund zusammen.

Am 8. September 1518 legt er Feuer im Flecken Lauenstein, nachdem er erfolglos versucht hatte, die Burg durch einen unterirdischen Gang zurückzuerobern. Der daraus entstandene Streit ist der Zündfunke für eine kriegerische Auseinandersetzung, die jahrelang weite Teile des heutigen Niedersachsens in Schrecken versetzt: die Hildesheimer Stiftsfehde. Von Saldern und seine Truppen ziehen plündernd und brandschatzend durchs Land, die welfischen Fürsten unterstützen ihn dabei.

Nach zahllosen Kämpfen muss der Bischof in die Burg Lauenstein flüchten. Diese wird jedoch nach kurzer Belagerung mit Kanonen von den Braunschweiger Welfenfürsten erobert. Der Bischof kann fliehen und Burchard von Saldern wird wieder zum Burgherren. Das Hochstift Hildesheim verliert dreiviertel seines Besitzes. 1540 führt Von Saldern die Reformation ein, das Amt Lauenstein wird evangelisch. 1587 zahlen die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg dem Burgerben Heinrich von Saldern das Pfandgeld zurück. Von da ab wird die Burg nicht mehr verpfändet. Amtmänner werden als Verwalter eingesetzt.”

Lage

Zusammengestellt von Matthias v. Saldern