Abriss der Geschichte

Die Familie

Uradel (also Nachweis vor 1400) aus dem Hildesheimer und Braunschweiger Land, ursprünglich edelfreien Standes, mit gleichnamigem Stammsitz (Schloss Salder), heute Salzgitter-Salder. Der Name „Salder“ wechselte im 17. Jahrhundert zu „Saldern“.

<strong>Erste Erwähnung</strong>

Die erste urkundliche Erwähnung der Familie erfolgte bereits 1102-1124 in Hildesheim. Zuerst namentlich wurde der edelfreie Thidericus de Saldere, 1161 urkundlich genannt. Die Stammreihe beginnt mit Johann v. Salder, urkundlich erwähnt 1299-1332.

“Als Vögte des Klosters Steterburg konnten sie ihre gehobene Stellung vorübergehend halten. Doch mußten sie sich längerfristig dem niederen Adel eingliedern.“ (von Reden-Dohna, 1999, S. 211).

<strong>Starker Einfluss im Raum Hildesheim-Braunschweig-Hannover</strong>

“Macht und Ansehen der Familie waren beachtlich, auch durch ein doppeltes Lehnsverhältnis – zum Fürstbischof in Hildesheim und zum Herzog von Braunschweig. Es gab wohl keine Burg im Fürstbistum Hildesheim, die nicht irgendwann die Salderns als Pfandbesitz innegehabt hatten wie z.B. wie Salder, Lichtenberg, Lauenstein oder Nettlingen.” (von Reden-Dohna, 1999, S. 212ff).

<strong>Das Ende in der alten Heimat (heute Niedersachsen)</strong>

Im Hildesheimer und Braunschweiger Land dagegen verschlechterten sich im 16. / Anfang 17. Jahrhundert die Beziehungen der Familie v.S. zum Hildesheimer Fürstbischof und später auch zum Herzog von Braunschweig (steigende Verschuldung des Landes und Unzufriedenheit über das verstärkte Machtstreben des Herzogs). Es kam 1519 zur sog. Hildesheimer Stiftsfehde zwischen dem Hochstift Hildesheim und den welfischen Fürstentümern Braunschweig-Wolfenbüttel und Calenberg und den Vasallen Salder, die u.a. durch die Schlacht bei Soltau zum Sieg der Hildesheimer führte. Die die Salderns verloren ihre Lehen und veräußerten ihre Besitzungen. Nach und nach verließen sie die alte Heimat (bis auf die Braunschweiger Linie) und wurden Brandenburger, was zur Märkischem Linie der Familie führte. Das Stammschloss Salder wurde 1695 endgültig verkauft. Die Braunschweiger Linie blieb bis Anfang des 19. Jahrhunderts bestehen.

<strong>Neuanfang in Brandenburg</strong>

Matthias v. S. (1508-1575) war der erste Saldern, der in Brandenburg Besitz erwarb. Er kam bereits im Jugendalter an den kurfürstlichen Hof Brandenburg als Page für den Kurprinzen Johann Hektor, den späteren Kurfürsten Joachim II. Aus dieser Pagenzeit wurde für Matthias und Joachim II. eine 55 Jahre lange freundschaftliche, vertrauliche und dienende Zusammenarbeit für das kurfürstliche Haus Brandenburg.

Matthias wurde kurbrandenburgischer Hauptmann zu Lehnin, Lehnsherr auf Plaue (heute ein Ortsteil von Brandenburg a. d. H), Rath und Oberstkämmerer (heute mit dem Finanzminister vergleichbar) bei Joachim II. Da dieser wegen Geldknappheit in der Staatsschatulle 20 Jahre seinen Oberstkämmerer nicht bezahlte, konnte Matthias 1560 als Ausgleich das Amt Plattenburg-Wilsnack erwerben. Seine Witwe Gertrud, geb. v. Hake, stiftete in Brandenburg/Havel 1589 die „Saldernsche Schule“, auch Saldria genannt (heute von Saldern-Gymnasium).

<strong>Das Ende in Brandenburg</strong>

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges flohen die Mitglieder der Familie nach Westen. Ab 1945 wurden neben anderen Gütern (z.T. im heutigen Polen) die noch in der Prignitz im Besitz der Familie von Saldern befindlichen Güter Plattenburg und Wilsnack enteignet.

Zusammengestellt von Matthias v. Saldern; korrigiert von Jobst und Ortolf