Stammtafeln

Stammtafeln der Familie oder Teilen davon findet man handschriftlich verfasst bereits ab dem 16. Jahrhundert.

Die jüngsten Stammtafeln unserer Familie stammen von Detlev Schwennicke (2002). Europäische Stammtafeln. Neue Folge, Band XXI, Brandenburg und Preußen 2. Frankfurt: Klostermann.

Aus seinen Erläuterungen zu unserer Familie sei hier Folgendes wiedergegeben:

„Otto v Saldern-Brallentin stellte 1915 die Genealogie seiner Familie im Wesentlichen die der Prignitzer Linie – zusammen. Die Zeit von 1161 -1600 fehlte. Es sieht von außen so aus, als ob dieser sehr aktive und kenntnisreiche Genealoge seiner Familie Otto Grotefend, Archivdirektor in Hannover, für die Sammlung und Bearbeitung des mittelalterlichen Urkundenmaterials seiner Familie gewann.

Das Ergebnis war das zweibändige Urkundenbuch Salder mit den schriftlichen Zeugnissen bis 1500, auf welcher Grundlage Johannes Meyer, Professor für Theologie in Göttingen, 1943 die Genealogie der Familie wieder nur bis 1500 genau entwarf. Nach dem Tode Ottos v Saldern-Brallentin 1948 gelangte sein umfangreicher Nachlaß in das Staatsarchiv Marburg, von dort in diesem Jahr nach Potsdam. Als der Verfasser sich den Salder(n) zuwandte, sichtete er die gedruckten Urkundenbände und die Genealogie bis 1500. Die Lücke von 1500 bis etwa 1650 ließ sich für die Prignitzer Linie nur notdürftig überbrücken. Die Braunschweiger Linie bis zu ihrem Aussterben in den verschiedenen Ästen fehlte fast völlig.

Weitere Suche in Wolfenbüttel war ohne Ergebnis. Ein Anruf in Hannover brachte Bewegung: Karl Alfred gt Henning v. Saldern hatte Urkundenregesten seiner Familie 1500-1600 gesammelt, dazu Ergänzungen für die Zeit vor 1500, aber gleichzeitig nach einem Manuskript des dritten Bandes – noch von Grotefend selber zusammengestellt – gesucht, welches v. Saldern in einem westdeutschen Archiv vermutete. Daß Otto Grotefend einen dritten Band erarbeitet hat und dieses Manuskript wohl abgeschlossen war, ergibt sich aus der Korrespondenz Ottos v. Saldern-Brallentin im Familienarchiv.

Mit diesem Ergebnis trat der Verfasser in Potsdam an das Plattenburg-Wilsnacker Archiv und das inzwischen aus Marburg eingetroffene Familienarchiv und Otto-Archiv heran. Es zeigte sich ein Zweifaches bei Durchsicht:

Otto v. Saldern-Brallentin hatte intensiv die Braunschweiger Linie mit augenscheinlich dem Manuskript-Band von Grotefend als Grundlage bearbeitet, wobei er sich – alles vor 1945 – Rat und Hilfe von Grotefend und Meyer bei der Zuordnung einzelner Namensträger holte. Weiter bietet das Archiv Plattenburg-Wilsnack reiches Material für beide Linien, welches weder Henning noch Otto v. Saldern-Brallentin benutzt haben, aber eben teilweise in das Grotefendsche Manuskript Eingang gefunden haben dürfte. Als Ergebnis steht fest, daß das Manuskript von Grotefend existiert hat und augenscheinlich mit anderen Beständen in Hannover im Kriege vernichtet wurde. Eine Kopie davon hat bis 1945 in Stettin existiert.

Aus dieser dürfte Otto v Saldern-Brallentin geschöpft haben. Ihr Verbleib ist bis heute nicht geklärt, doch ihr Inhalt wohl weitgehend aus den Regesten Saldern heute in Hannover (Fotokopie in Potsdam) und denen im Otto-Archiv in Potsdam zu erschließen.

Aus dem Regesten von Henning v. Saldern, dem Familienarchiv und Otto-Archiv in Potsdam dürfte sich – eingestandenermaßen nicht ohne Mühen – eine historisch wichtige, teilweise spannende Geschichte dieser Familie arbeiten lassen.“

Diese Rekonstruktion spiegelt die Tatsachen gut wieder. Man muss sich fragen, warum die Stammbäume plötzlich so von Interesse waren. Der Grund ist einfach: Die Buchveröffentlichungen erschienen zur Zeit des Dritten Reiches (Meyer, 1943) bzw. gehen darauf zurück: Das Sammelwerk Europäische Stammtafeln wurde 1935/1936 erstmals in zwei Bänden unter dem Titel Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten von Wilhelm Karl von Isenburg (1903–1956), einem bekannten Rasseideologen und Genealogen, herausgegeben. Fortgeführt wurde die Reihe durch Frank Baron Freytag von Loringhoven (1910–1977) und schließlich von Detlev Schwennicke (1930–2012). Für die dort abgebildeten Stammtafeln wurden selten Originaldokumente herangezogen, sondern meist bereits vorliegende Stammtafeln verwendet.

Eine weitere gute Quelle ist das Genealogische Handbuch des Adels – Adelige Häuser, das nach mehreren vorherigen Versuchen ab 1900 regelmäßig erschien und nach 1945 einen Neuanfang erfuhr. Anfangs wurde dabei nur der Uradel aufgenommen.

Die Familie ist in den folgenden Handbüchern vertreten:

  • Saldern, Genealogie der Gesamtfamilie (Uradel), Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuer, Jahrgang 32, 1933, S. 472-487.
  • Saldern-Ahlimb-Ringenwalde, Genealogisches Handbuch des Adels (GHdA) , Abteilung Gräfliche Häuser A, Band I. (1952), S. 333-334
  • Saldern, GHdA, Abteilung Adelige Häuser A, Band I, Band V der Gesamtreihe. (1953), S. 324-335.
  • Saldern, GHdA, Abteilung Adelige Häuser A, Band VIII. (1966), S. 418-432 mit schwarz-weisser Wappenabbildung
  • Saldern-Ahlimb-Ringenwalde, GHdA, Abteilung Gräfliche Häuser A, Band V. (1967), S. 345-347 mit schwarz-weisser Wappenabbildung
  • Saldern, Familie v., GHdA, Abteilung Adelige Häuser A, Band XVI. (1981), S. 439-456 mit schwarz-weisser Wappenabbildung
  • Saldern, Familie v., GHdA, Abteilung Adelige Häuser A, Band XXIV. (1996), S. 340-375 mit schwarz-weisser Wappenabbildung
  • Saldern (Braunschweig), Kurzüberblick zur Adelsfamilie (von 2001) mit Wappenbeschreibung,GHdA, Band XII., S. 193-194.
  • Saldern, GHdA, Abteilung Adelige Häuser, Band XXXIII. (2012), S. 436-473 mit schwarz-weißer Wappenabbildung
Text von Matthias v. Saldern